Im Rahmen des Programms „Kriminalprävention des Bundes und der Länder“ wurde jüngst vom Programm Kriminalprävention des Bundes und der Länder eine neue kostenlose Broschüre mit dem Titel „Im Netz der neuen Medien“ herausgegeben. Dadurch soll die Medienkompetenz gesteigert werden, erklären die Herausgeber. Die Zielgruppe der Broschüre sind Lehrer, Eltern und die Polizei.

„Es gehört zu den grundlegenden Erziehungsaufgaben, Kinder und Jugendliche zu einer sachgerechten und umsichtigen Mediennutzung zu befähigen“, schreiben die Verfasser in der Broschüre. Diese Medienkompetenz müsse wie das Lesen und Schreiben gelernt werden. „So wie man Kinder nicht ohne Handlungsanweisungen am Straßenverkehr teilnehmen lässt, müssen sie auf die Möglichkeiten, Gefahren und Regeln der Medienwelt vorbereitet werden“, heißt es weiter.

„Happy Slapping“ und Co. erklärt

Die Broschüre wird von sämtlichen bundesdeutschen Innen-, Familien- und Kultusministern unterstützt, meldet „heute.de“. Interessierte können sie als PDF-Datei kostenlos herunterladen. Lehrer, Fachkräfte für Jugendarbeit und Polizeibeamte sind die Hauptzielgruppe, aber auch Eltern sollten die Broschüre lesen. Auf 76 Seiten behandelt sie alle derzeit relevanten Themen zum Umgang mit den Gefahren des Handys und dem Internet.

So wird unter anderem erklärt, was „Happy Slapping“ ist. Wörtlich übersetzt steht es für „Fröhliches Schlagen“ – ein verharmlosender Ausdruck dafür, dass Jugendliche Gewalttaten begehen, um diese mit dem Handy abzufilmen. Der belgische Schriftsteller Nic Balthazar griff diese Thematik jüngst in seinem Kinofilm „Ben X“ auf (pro berichtete).

„Broschüre dringend notwendig“

„Wie dringend nötig diese Fortbildungsinitiative gerade bei Lehrern ist, zeigt eine Untersuchung, die vor zwei Jahren von der Europäischen Kommission durchgeführt wurde“, schreibt „heute.de“. Dabei kam heraus, dass nach eigenen Angaben fast jeder zweite deutsche Lehrer nicht mit einem Computer umgehen kann. „Ein Armutszeugnis nicht für die PC-Muffel in der Lehrerschaft, sondern für ein Lehreraus- und Fortbildungssystem, das in Sachen neue Medien noch immer auf Sparflamme kocht“, so die Website der Nachrichtensendung des ZDF.

Jugendschutzgesetzt gegen „Killerspiele“ verabschiedet

Am vergangenen Donnerstag wurden die umstrittenen Änderungen des Jugendschutzgesetzes (pro berichtete) vom Deutschen Bundestag abgesegnet. Damit werden die Kriterien verschärft, nach denen Videos und Spiele mit Gewaltinhalten als jugendgefährdend auf dem Index landen. Außerdem müssen die Altersbeschränkungs-Aufkleber auf CDs und DVDs größer werden.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte, die Definition automatisch indizierter Computerspiele werde zugespitzt – von dem neuen Verbot erfasst würden so etwa Spiele, bei denen Folter nicht nur vorgeführt, sondern der Spieler dafür auch noch belohnt werde. Die Konsequenzen sind „weitreichende Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverbote“ für Spiele, die „besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten“. Bisher sind allein gewalt- oder kriegsverherrlichende Computerspiele für Jugendliche automatisch verboten. (PRO)

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